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Sind Elektroautos die Zukunft?

Weltweit ist ein Marktwachstum von Elektroautos festzustellen, wenn auch (je nach Land) noch langsam. China, Norwegen und die USA verzeichnen zum Beispiel positive Prognosen für die Elektromobilität. Deutschland hat das Ziel, 1 Million Elektrofahrzeuge im Jahr 2020 auf den Strassen fahren zu lassen, im Jahr 2021 erreicht. In der Schweiz hat sich der Anteil der Elektroautos von 2021 auf 2022 fast verdoppelt (110’000).

Grund für das weltweit steigende Interesse am Elektroauto ist das wachsende Umweltbewusstsein der Bevölkerung und das Wissen darüber, dass nicht alle Ressourcen endlos verfügbar sind.

Mit Blick auf die Zukunft passt der Weg zum Elektroauto grundsätzlich zu den Trends der letzten Jahre, denn auch erneuerbare Energien gewinnen an Zuspruch. So ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach oder an der Hausfassade keine Seltenheit mehr – und lässt sich übrigens per Wallbox direkt mit dem eigenen Elektroauto verbinden.

Von der Erfindung des E-Antriebs im Jahr 1821 bis zu dem Tag, an dem Elektroautos die Verbrenner überholen und den Verkehr beherrschen, ist es ein langer Weg, aber kein unmöglicher – und das aus guten Gründen.

Simple Technik

Ein Elektroauto ist technisch gesehen simpler gebaut als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Das E-Auto hat weniger Bauteile, zum Beispiel keinen Kraftstofftank, Katalysator oder Auspuff. Es besitzt weniger Verschleissteile und ist daher nicht so wartungsintensiv. Die zentralen Bauteile eines Elektroautos sind

  • die Batterie,
  • der Elektromotor,
  • die Leistungselektronik sowie
  • der Ladeanschluss.

Die Batterie ist die grösste und teuerste Komponente in einem Elektrofahrzeug. Primär kommen hier aktuell Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. Batterie und Elektromotor agieren miteinander über die Leistungselektronik, welche die Stromstärke und -frequenz so steuert, wie der Motor sie gerade benötigt. Der Ladeanschluss ist die Verbindungsstelle zwischen Batterie und Stromquelle, sei es eine Wallbox zu Hause oder eine öffentliche Station.

Reichweite wird immer noch als wichtig angeschaut

Die Fragen, die rund um das Elektrofahrzeug immer aufkommen, sind:

  • reicht die Reichweite des Fahrzeugs überhaupt aus?
  • gibt es genug Stellen, an denen ich das Auto laden kann?

Diese Fragen sind nicht unbegründet, werden aber zu stark gewichtet. Im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor erreicht ein Elektrofahrzeug zwar geringere Reichweiten (aufgrund der begrenzten Energie), jedoch legen die besten Modelle im Jahr 2022 schon Strecken von durchschnittlich 480 Kilometer zurück.

Voraussetzungen für grosse Reichweiten sind die Kapazität der Batterie, die Fahrweise, aber auch, dass es genug Stellen gibt, an denen man das Elektrofahrzeug aufladen kann. Und genau an diesem Punkt sind positive Entwicklungen zu beobachten: In der Schweiz haben wir aktuell fast 5’000 öffentliche Ladesäulen.

An öffentlichen Ladesäulen fehlt es eigentlich nicht. Das grosse Probleme ist das Laden Zuhause. Menschen in Einfamilienhäusern oder in kleinen Eigentumsliegenschaften können relativ einfach eine Wallbox installieren. Probleme gibt es jedoch bei grösseren Überbauungen mit dutzenden von Tiefgaragenplätzen. Hier muss genau geschaut werden, was realisierbar ist und wie die Kosten getragen werden können. Doch hier wird es Lösungen geben.

Denn der technologische Fortschritt in Bezug auf die Elektroauto-Zukunft ist nicht aufzuhalten, da Batterien immer leistungsfähiger und die Ladezeiten immer kürzer werden. Im öffentlichen Raum und auch in Liegenschaften sind aber trotz allem noch Investitionen in Millionenhöhe notwendig, um die Ladeinfrastruktur entsprechend auszubauen. So benötigen wir leistungsfähige Stromnetze, Batterien mit hohen Kapazitäten sowie auch erschwingliche Preise für Ladeprozesse an externen Ladestationen.

Sind E-Autos wirklich ein Segen für den Umweltschutz?

Elektroautos können für einen geringeren CO2-Ausstoss und weniger Luftverschmutzung im Strassenverkehr sorgen. Die Voraussetzungen hierfür liegen jedoch sowohl in der Energie, mit der das Auto betankt, als auch in der Energie, mit der es hergestellt wird.

Lädt man das Auto mit einer regenerativen Energie, zum Beispiel mit dem Strom aus einer Photovoltaikanlage oder Wasserkraft, sind Umweltfreundlichkeit und Emissionsfreiheit besonders hoch. Im Vergleich dazu steht jeder Verbrenner miserabel da. Sollte jedoch aus der Steckdose eine Mischung aus Atomkraft, Kohle und erneuerbarer Energie kommen, dann verursacht auch ein Elektroauto Kohlendioxid-Emissionen.

Hinzu kommt der CO2-Ausstoss während der Herstellung der unterschiedlichen Komponenten eines Elektroautos. Welche Energie verwenden die Hersteller? Diesen Faktor muss man am Ende in die Ökobilanz eines Elektroautos einrechnen. Doch das muss man dann fairerweise auch für andere Antriebsarten machen. Doch grundsätzlich ist zu sagen: Tankt der Fahrer grünen Strom und erfolgt die Herstellung des Fahrzeugs ebenfalls durch nachhaltige Energie, sind Elektroautos in Zukunft die klimafreundlichere Option.

Ein weiterer Faktor bezüglich der Umweltfreundlichkeit ist die Recycling-Herausforderung. Diese ist noch nicht gänzlich gelöst, da es noch kein ausgefeiltes Verwertungskonzept für Batterien gibt. Doch das sind die üblichen Anfangsschwierigkeiten bei neuen Technologien. Ideen und Möglichkeiten sind bereits vorhanden. Bis die ersten grösseren Mengen Elektroautos verschrottet werden, sollten diese Fragen gelöst sein.

Kosten für ein Elektroauto

Ein Elektroauto ist in der Anschaffung im Moment noch etwas teurer als ein Auto mit Verbrennungsmotor und auch das Tanken an öffentlichen Ladesäulen ist kostenintensiv – ähnlich teuer wie bei einem Verbrenner. Doch bei den Gesamtkosten eines Elektroautos lohnt es sich, genauer hinzusehen.

Zum Beispiel spart man bei einem E-Fahrzeug – unter anderem aufgrund der wenigen Bauteile – an Kosten für Betrieb, Wartung, Reparatur und Versicherung. Die Batterie als teuerste Komponente macht allein schon mehrere Tausend Franken aus, gewinnt aber mit dem technologischen Fortschritt immer mehr an Leistungsfähigkeit: Eine steigende Energiedichte bedeutet mehr Speicherkapazität und folglich grössere Reichweiten. Man kann also immer mehr aus einem  Elektrofahrzeug rausholen. So sollen alte Elektroauto-Batterien zum Beispiel ein zweites Leben erhalten und als Speicherplatz für überschüssige Solarenergie dienen.

Der Fortschritt der neuen Elektroautos führt ausserdem zu einem positiven Kosteneffekt nach unten. Vorgängermodelle mit älteren Batterien werden günstiger und können schon zu interessanten Occassions-Konditionen gekauft werden. Auch der deutsche ADAC hat nachgerechnet: Wenn man alle anfallenden Kosten zusammenrechnet, schneidet das Elektrofahrzeug immer besser ab.

Sind Elektroautos nun die Zukunft?

Laut unterschiedlicher und der zu beobachtenden Entwicklungen ist das Elektroauto auf dem Vormarsch. Um diesen Vormarsch zu beschleunigen, bedarf es jedoch ausgereifter Lösungsansätze durch Regierung und Technologie. Wichtige Ziele sind der Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie der erneuerbaren Energien, um das Elektroauto in Zukunft immer „grün beladen“ zu können.

Zudem muss man den Menschen die Sorge nehmen, anfänglich viel investieren zu müssen, und diese durch steigende Batterieleistung und Reichweite ausgleichen. Wer das Gefühl hat, dass sich das Elektrofahrzeug wirklich rechnet, wird auch bereit sein, etwas mehr zu investieren.

Ob und wie schnell der Anteil an Elektroautos in Zukunft auf den Schweizer Strassen tatsächlich zunehmen wird, ist nicht zu 100 Prozent vorherzusagen. Aber im Rahmen von steigenden Nachhaltigkeitsgedanken und Klimazielen ist davon auszugehen, dass die Chancen auf eine neue und grüne Mobilität sehr gut stehen. Spezialisten rechnen heute damit, dass in Zukunft 95% aller Autos elektrisch betrieben sein werden.

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